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ERFOLGRSFAKTOR TEAM

Teamarbeit als Modell für die Gestaltung von Arbeit gibt es seit den Siebzigern. Zuverlässig halten sich seither die Vorurteile gegen diese Arbeitsform und genauso deren Idealisierung. Teamarbeit ist nicht per se gut oder schlecht. Interessanter ist die Frage, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Teamarbeit einen Mehrwert schafft.

Das Problem liegt in der Ausgangslage. Wird Teamarbeit diskutiert, ist selten geklärt, was unter einem Team zu verstehen ist. In diesem Blog gibt es zunächst eine Definition. Im zweiten Teil geht es um die Faktoren, die Teamarbeit ausmachen. 

Halten wir uns an dieser Stelle zunächst an die Definition von Edding und Schattenhofer (2012) «Ein Team ist eine Gruppe von drei bis zwölf Personen, die aufeinander angewiesen sind, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, ein Produkt zu erstellen oder eine Leistung zu erbringen. Innerhalb eines gesetzten Rahmens kann die Gruppe den Arbeitsprozess selber gestalten. Teams unterscheiden sich darin wie „teamig“ sie sind, wie viel Raum sie für eigene Gestaltungsprozesse haben, wie weit sie sich selbst steuern und über das Wie ihrer Arbeit bestimmen dürfen.» Diese Definition deckt sich gut mit den Formulierungen anderer Autoren. Immer ist es eine kleine Gruppe von Personen, die einen Auftrag zu erfüllen haben, den sie nur als Gruppe erfüllen können, wie beispielsweise ein Managementteam.

Salopp definiert ist ein Team eine Gruppe von Menschen, die um einen Tisch Platz haben und von zwei Pizzen satt werden. 

Sechs Faktoren für Teamarbeit

  • Art des Auftrags

  • Zeitdimension

  • Anzahl der Teammitglieder 

  • Art der Führung

  • Organisationaler Kontext

  • Gruppenzusammensetzung

Mehrwert schaffen mit Teamarbeit

In der Praxis lässt sich schlecht trennscharf zwischen Teamarbeit und anderen Arbeitsformen unterscheiden. Alltagsnäher ist es die Faktoren als Kontinuum zu betrachten. Je weiter rechts Sie viele Faktoren einschätzen, desto eher liegt Teamarbeit vor oder macht Teamarbeit Sinn.

 

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Ein adäquater Auftrag für Teams ist offen formuliert. Er lässt Gestaltungsspielraum und besteht in der offensten Form darin Ziele und Wege selber zu definieren. Workteams arbeiten längerfristig an nicht standardisierten Aufträgen. Dazu zählen unter anderen Management-, Leitungs-, Entwicklungs-, Forschungs-, Beratungs-, Erziehungs- wie auch Produktionsteams für hoch spezialisierte Produkte. Ihren Aufträgen ist gemeinsam, dass sie so komplex sind, dass sie eine einzelne Person nicht durchdringen und kaum alleine erfolgreich bearbeiten kann.

Ein zentraler Faktor bei der Einschätzung, ob eine Gruppe von Mitarbeitenden ein Team sei oder nicht, ist die Anzahl der Teilnehmenden. Die ideale Grösse liegt bei vier bis acht Mitgliedern. Bei dieser Gruppengrösse ist zu erwarten, dass sich alle an Diskussionen engagieren und ihre Meinung/ihr Wissen einbringen (können). Das kann bis 12 Mitgliedern auch noch gelingen. Allerdings muss der Tisch schon ziemlich gross sein und zwei Pizzen reichen kaum. Teams über 12 Personen «zerfallen» erfahrungsgemäss in Subteams. In den Sitzungen melden sich wenige häufig und viele selten. Die Grossgruppendynamik beginnt zu wirken und die Effizienz zu leiden. Wer den Qualitäten von Teams (4 bis 8 Personen) in grossen Gruppen nachhängt, wird meist enttäuscht. Grosse Gruppen verlangen nach anderen Arbeitsweisen, beispielsweise muss die Kommunikation über Stellvertreter/-innen organisiert werden. 

Die ideale Gruppenzusammensetzung von Teams muss so heterogen sein, dass der Auftrag optimal erfüllt und die Gefahr der Informationsunterdrückung verhindert werden kann. Umgekehrt muss die Heterogenität klein gehalten werden, damit die Zusammenarbeit nicht von Anfang in Frage gestellt ist.

Teamarbeit drängt sich auf, wenn offene, zeitliche unbegrenzte Aufträge zu bearbeiten sind. (Sachdimension) Das zweite Aufgabenfeld für Teams ist ihre Arbeitsweise (Prozessdimension) Beide Dimensionen müssen gleichberechtig bearbeitet werden, um das Potenzial eines Teams auszuschöpfen. Erfolgreiche Teamarbeit bedingt, dass sich Teams teilweise bis ganz selber führen und ihre Zusammenarbeit selber gestalten können. Den grössten Rahmen haben Teams, die ganz selbstbestimmt agieren können. Diese finden sich seltener in grösseren Organisationen. Häufig sind es kleine Firmen mit wenigen Angestellten. 

Teams sind ein wirkungsvolles Instrument in Organisationen und können einen Mehrwert schaffen, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Am richtigen Ort eingesetzt, sind Teams ein Erfolgsfaktor für ein Unternehmen. Damit das gelingt, braucht es die notwendige Sorgfalt beim Aufbau und der Gestaltung der Teamarbeit.

Teamentwicklung und damit verbundene Outdoortrainings sind geeignet, um zusammen mit dem Team die notwendigen Kompetenzen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu entwickeln. 

Mehr Informationen zur Teamentwicklung

Literaturangabe: Edding C./Schattenhofer K. (2012). Einführung in die Teamarbeit. Heidelberg: Carl-Auer. 2. Auflage 2015